07.10.2012

Sortenbeschreibung Tabasco

Die Tabasco hatte ich mir ausgesucht, weil ich einfach mal neugierig war, wie die Chilis zu der bekannten Soße schmecken, aussehen und wachsen. Neben der Bradleys Bahamian sind die Tabasco die zweite capiscum frutescens Sorte, die ich in 2012 angebaut habe.

Eine weitere Beschreibung der Sorte mit dem berühmten Namen gibt es auch bei pepperworld.com.





Wuchs

Die Tabascos sind anfangs sehr schnell gewachsen und haben alle anderen Chili-Jungpflanzen überholt.


Später wachsen die Pflanzen sehr buschig und verzweigen sich stark. Die eine Pflanze die ich selbst behalten habe ist in einem Topf mit 38 cm Durchmesser etwa 170 cm hoch gewachsen und bis zu 140 cm breit geworden.

Blüten und Beeren

Die Tabasco blüht eher unscheinbar etwa 20 Wochen nach der Aussaat im Dezember und bildet schnell sehr viele Blüten. Etwa 10 Wochen danach reifen die Beeren von gelbgrün über orange nach rot ab.



Wenn die Chilis reif sind, lösen sie sich sehr leicht bei seitlichem Druck von ihrem Stil. Dabei tritt meist auch etwas Fruchtsaft aus, den man dann an den Händen hat. Daher habe ich mir angewöhnt, die Beeren mit Handschuhen zu ernten. Chilisaft an den Fingern führt zu vielen unangenehmen Erfahrungen, wo die Chili-Schärfe noch außer in den den Augen unangenehm brennen kann.






Die Beeren sind bis zu 3 cm lang und schmal und wiegen im Durchschnitt 0,9 Gramm. Bisher habe ich von einer Pflanze 334 Beeren mit fast 300 Gramm geerntet.

Aroma und Schärfe


Die Tabasco sortiere ich in der Schärfeskala bei 9 unter den Habanero ein. Ungeübte Chilifans laufen gerne mal rot an, wenn Sie unbedarft einen Schnipsel einer Tabasco verzehren. Die Schärfe schlägt auch sofort und ohne Verzögerung zu.


Verarbeitung

Die reifen Beeren sind sehr weich und zerfallen bei leichtem Druck. Sie lassen sich daher kaum in Ringe schneiden. An die Fermentierung der Beeren zu einer Soße habe ich mich noch nicht herangetraut. Daher ist ein Teil meiner Ernte zu scharfem Öl verarbeitet worden und ein Teil wurde getrocknet und zu Chiliflocken zerhackt.

Zum Trocknen und weiter Verarbeiten empfehle ich die Erklärung in Michis Chili Fotoblog. Für mich hat es sich bewährt die getrockneten Chilis mit einem Zauberstab klein zu machen. Dabei habe ich genügend Kontrolle über die Größe der Flocken bzw. darüber wie fein das Pulver wird.

Die trockenen Tabascos duften intensiv aromatisch nach Paprikapulver und natürlich behalten die Chiliflocken die hohe Schärfe der Tabascos.

Fazit

Die Tabasco wächst sehr gut und trägt eine Menge kleine scharfe Beeren. Die heftige schnelle Schärfe gefällt mir sehr gut und auch das Aroma der getrockneten Tabascos ist sehr schön. Allerdings finde ich die sehr weiche bis matschige Konsistenz der reifen Beeren unangenehm und in die Handhabung unpraktisch bis riskant.

Vermutlich werde ich 2013 auf Tabascos verzichten und weniger sehr groß werdende Chilis anbauen. Von den groß wachsenden Sorten sind die Lemon Drop und inzwischen die Rocoto Manzano Amarillo meine Favoriten.